Wasserstoff einmal anders: Auslieferung von Schutzgashauben

Wasserstoff einmal anders: Auslieferung von Schutzgashauben

Anfang September machten sich die ersten beiden von uns gefertigten Schutzgashauben auf den Weg zu unserem Kunden. Insgesamt besteht der Auftrag aus 12 Schutzgashauben für einen Kunden, für den wir lange nicht mehr produziert haben und wir sind froh, dass wir die Geschäftsbeziehung jetzt wieder intensivieren.

Abmessung der Hauben: ⌀=3.040 x 5.980mm

Materialien: 1.4828, 1.4833, 1.4835, 1.4571, etc.

Wir fertigen die Hauben in Abmessungen bis zu ⌀=5.550 x 7.050mm.

Als Teil von Haubenglühanlagen schützen diese Hauben das Glühgut vor der Umgebungsatmosphäre und werden mit einem oder mehreren Schutzgasen geflutet. Bei der mechanischen Bearbeitung von Metallen, also z.B. beim Walzen von Coils oder auch beim Ziehen von Draht, verändern sich die Werkstoffeigenschaften. Dies macht in vielen Fällen eine nachfolgende Wärmebehandlung notwendig.

Typischerweise werden in dieser Art von Glühöfen Rekristallisations- und Blankglühungen mit Temperaturen bis über 1.000°C durchgeführt. Das Glühgut wird auf den Glühsockel gestapelt und die einzelnen Lagen durch Konvektorscheiben, die die Konvektion verbessern, voneinander getrennt.

Anschließend wird die Schutzgashaube über den Stapel gestellt und mittels Verschraubung oder hydraulischer Klemmung gasdicht mit dem Glühsockel verbunden.

Zu Beginn der Ofenreise, während des Aufheizens, wird die Umgebungsluft durch eine Stickstoffspülung aus der Haube entfernt, danach wird nur noch wenig Stickstoff nachgesetzt, um die Verluste auszugleichen. Sobald die Temperatur in die Bereiche kommt, in denen der Stahl mit der Atmosphäre reagiert, wird die Schutzgashaube mit einem Stickstoff-Wasserstoffgemisch oder reinem Wasserstoff geflutet. Dadurch wird die Zunderbildung und die Randentkohlung verhindert, die Qualität des Stahls bleibt auf höchstem Niveau und der Stahl bleibt blank, daher der Name Blankglühen. Wenn man die hohen Temperaturen von über 1.000°C und den Einsatz von Wasserstoff im Kopf hat, wird schnell klar, dass eine hohe Qualität und damit die Dichtigkeit gegenüber der Umgebungsluft allein schon aus Sicherheitsgründen zwingend ist.

Die Herstellung der Hauben bei uns in Essen erfolgt folgendermaßen:

Aus Zukaufteilen wird der Flansch zusammengeschweißt und alle notwendigen Flächen zerspanend bearbeitet. Der zylindrische Teil besteht aus mehreren so genannten „Schüssen“. Jeder Schuss entsteht aus einem auf Maß geschnittenen, rechteckigen, hitzebeständigem Edelstahlblech, das in der Rollbiegebank zu einem Zylinder geformt wird. Je nach Ausführung werden danach eine oder mehrere Sicken zur Versteifung auf einer anderen Rollbiegebank eingewalzt. Den Abschluss nach oben bildet ein zugekaufter Klöpperboden. Alle diese Bauteile müssen miteinander gasdicht verschweißt werden, daher setzen wir auf das Verfahren Unterpulverschweißen, das höchste Qualität garantiert. Als letzter Arbeitsschritt erfolgt die Qualitätskontrolle, zuerst unsere interne und anschließend, wenn vom Kunden gewünscht, auch eine externe. Je nach dem was der Kunde wünscht, erfolgt die Prüfung mittels Ultraschall, Rot/Weiß Rissprüfung oder sogar auch Röntgen.

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